1. Herren: Ich muss zum Urologen

Mal wieder eine völlig sinnbefreite Headline. Aber ich muss wirklich zum Urologen. Für die Männer ab 45. Zur großen Hafenrundfahrt. Ich hab da ein wenig Angst davor. Ich Weichei. Noch mehr Angst als vor Janik Schölers parallelem Vorhand-Topspin aus tiefer Rückhand.

Bei Pickeln auf der rechten Gesichtshälfte hilft übrigens Morgenurin. Der Mittelstrahl. Falls man schon fertig ist, kann man auch die Nachbarin bitten. Je nach Vorliebe kann man ihr auch anbieten, dabei behilflich zu sein. Keinen Mittel-, dafür aber einen ordentlichen Vorhandstrahl hat Gero Minkwitz. Sogar hinterm Rücken. Der Ping-Pong-Ballwechsel des Jahres. Und unser Schorse mittendrin statt nur dabei. Allerdings fraglich, ob dieser den Konventionen des Schenger Abkommens standhält.

Politisch betrachtet gingen die 18 Uhr-Hochrechnungen bei Daniel und Udo aber mal komplett in die Hose. Trotz jeweiliger 2:0-Führung und damit prognostizierter 83%iger Gewinnchance. Am Ende reichte es nicht mal mehr für die 5%-Hürde. Pascal Wodniczak und Max Kaaaa-lin-ka gemeinsam mit Captain Morgan im melodischen Siegestaumel.

Tischtennis könnte so einfach sein. Wenn es nicht auch die gegnerischen Spieler geben würde. Dann wäre jeder von uns der König des kurzen Aufschlags in Vorhand mit Seit-über. Dann könnten uns alle mal. Auch die Diesel-Betrüger aus Wolfsburg. Und die Sonnenliegen-Reservierer auf Malle. Dann wäre uns alles Wurst. Currywurst mittelscharf. Mit Pommes. Klein, ohne Mayo.

Leider sind aber das Leben und auch Pingpong nicht so einfach. Nur bei Pickeln auf der rechten Gesichtshälfte ist es einfach. Und bei gedünstetem Chicorée mit saurer Sahne. Den kann man nämlich so wie er ist einfach in die Mülltonne schmeißen. Gedünsteter Chicorée mit saurer Sahne ist so, wie nach über 4 Stunden Spielzeit im Schlussdoppel zum 7:9 zu verlieren. Dann verlier ich lieber 0:9. Dann belastet mich auch das Sprungverhalten des Plastikballs nicht mehr. Und auch kein abgelehntes Time-Out. Alles nicht mehr mein Problem. Das Schenger Abkommen geht mir am Arsch vorbei. Dann besteht meine einzige Pflicht nur noch darin, das Whiskey-Glas neu aufzufüllen.